Der Strandpfad
Was bezweckt dieses Projekt? Wir, eine Gruppe von Leuten aus der Region, versuchen, einen Küstenabschnitt aus der Erdgeschichte in unserer Gegend mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Das kleine Planungsteam besteht aus Menschen, die aus unterschiedlichen Berufen kommen und die ihr Wissen und ihre Perspektiven in das Projekt einbringen.
Es ist unser Ziel, Zusammenhänge und Abhängigkeiten von der erdgeschichtlichen Vergangenheit zu den Umweltbedingungen der heutigen Region verständlich zu machen. Der Bogen spannt sich von heißen Halbwüsten und Lavaströmen im ausgehenden Erdaltertum vor ca. 290 Millionen Jahren über subtropische Inselstrände der Tertiärzeit vor etwa 30 Millionen Jahren bis hin zur Kulturlandschaft der Gegenwart, die wesentlich vom Weinanbau geprägt ist. Zwischen den Weinbergen auf dem ehemaligen Strandabhang bleiben vielfach Nischen erhalten, in denen Spezialisten von Pflanzen und Tieren auf den Strandsedimenten ihren Lebensraum finden.
Zur Gestaltung eines kleinen Rundweges haben wir Gesteine aus Sandgruben und aus einem Steinbruch der Umgebung herausgenommen und zu einem Strandszenario arrangiert, wie es vor etwa 30 Millionen Jahre ausgesehen haben könnte. Nur das Meer fehlt. Pflanzen, deren Vorläufer in den jeweiligen Erdzeitaltern vor 290 Millionen Jahren und vor 30 Millionen Jahren gewachsen sind sowie Aromapflanzen stehen in Verbindung zu den jeweiligen Gesteinen der Erdgeschichte und zur gegenwärtigen Landschaft. Im weiteren Verlauf setzt sich der Strandpfad der Sinne auf dem ehemaligen Strandabhang der Steigerberginsel fort.
Acht von insgesamt 10 Stationen erläutern die jeweilige Situation und eröffnen Ausblicke in die Landschaft mit Bezug auf die Küstenwelt der Erdgeschichte.
Wir wollen möglichst vielen Bevölkerungsgruppen das Erlebnis „Geologie“ im Gelände ermöglichen. Es wurde versucht, die Station 2 auch für Rollstuhlfahrer zu gestalten. Allerdings wird es für diese kaum möglich sein, ohne fremde Hilfe den weiteren Verlauf der Route zu bewältigen, da die natürliche Hangneigung zu steil ist und der Themenweg über Feldwege verläuft. Die Gesamtlänge der Route beträgt ca. 1640 m, die Höhendifferenz ca. 40 m (150 m NN – 190 m NN).
Wir wünschen viel Spaß beim erkunden!
Die Sinne
- Sehen: können Sie die Gesteine von rauen Felsen bis hin zu Sand auf dem Rundweg der Station 2. Blinde werden diesen Sinn kompensieren durch Fühlen und Tasten.
- Fühlen: Auf dem Rundweg können und sollen Sie Geologie anfassen.
- Hören: können sie die Geräusche der Gerölle, des Kieses und des Sandes, insbesondere auf dem kleinen Barfußpfad.
- Riechen: können Sie die Aromen der Duftpflanzen, aber auch die Aromen der Weine vom Steigerberg.
- Schmecken: können Sie teilweise die Aromen der Duftpflanzen, aber auch die Weintrauben im Herbst und die Aromen der Weine vom Steigerberg.